Gottesdienste zu Hause feiern

Liebe Gemeindeglieder,
da wir uns ja leider vorerst nicht in unserer Kirche zum Gottesdienst versammeln können, möchten wir Ihnen hier jeden Sonntag liturgische Bausteine anbieten, damit Sie zu Hause Orgelmusik hören können, Lieder singen, Gebete sprechen und einen geistlichen Impuls erhalten.
"Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen." Mt. 18,20
Jede Woche am Samstagabend bis 18 Uhr wird die neue Liturgie für den darauffolgenden Sonntag auf unserer Seite eingestellt. So können Sie sonntags um 10.30 Uhr, wenn die Kirchenglocken läuten, zu Hause den Gottesdienst feiern. Oder aber zu einer Zeit, die in Ihren Tagesablauf passt. Denn die aktuelle Liturgie wird erst wieder samstags ersetzt. Die bisherigen Liturgien zu Gottesdiensten finden Sie unter bisherige Gottesdienste.
Wir freuen uns auch über Rückmeldungen, ob Ihnen unser Angebot gefällt oder was wir evtl. noch verbessern können. Vielen Dank!
Pfingstfest liturgische Farbe: rot
(Ausgießung des Heiligen Geistes)
Thema: Die Kirche des Geistes
Orgelvorspiel: Dietrich Buxtehude, Komm, Heiliger Geist, Herre Gott (BuxWV 200)
Wochenspruch: Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der HERR Zebaoth. (Sacharja 4,6b)
Wochenlied: Komm, Gott Schöpfer, Heiliger Geist (EG 126,1-3.6.7)
1. Komm, Gott Schöpfer, Heiliger Geist, / besuch das Herz der Menschen dein, / mit Gnaden sie füll, denn du weißt, / dass sie dein Geschöpfe sein.
2. Denn du bist der Tröster genannt, / des Allerhöchsten Gabe teu'r, / ein geistlich Salb an uns gewandt, / ein lebend Brunn, Lieb und Feu'r.
3. Zünd uns ein Licht an im Verstand, / gib uns ins Herz der Lieb Inbrunst, / das schwach Fleisch in uns, dir bekannt, / erhalt fest dein Kraft und Gunst.
6. Lehr uns den Vater kennen wohl, / dazu Jesus Christ, seinen Sohn, / dass wir des Glaubens werden voll, / dich, beider Geist, zu verstehn.
7. Gott Vater sei Lob und dem Sohn, / der von den Toten auferstand, / dem Tröster sei dasselb getan / in Ewigkeit alle Stund.
Text: Martin Luther 1524 nach dem Hymnus "Veni creator spiritus" des Hrabanus Maurus 809; Melodie: Kempten um 1000, Erfurt 1524, Martin Luther 1529
Wochensalm: Psalm 118 (EG 747)
Danket dem Herrn; denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich.
Der Herr ist meine Macht und mein Psalm
und ist mein Heil.
Man singt mit Freuden vom Sieg in den Hütten der Gerechten:
Die Rechte des Herrn behält den Sieg!
Die Rechte des Herrn ist erhöht;
die Rechte des Herrn behält den Sieg!
Ich werde nicht sterben, sondern leben
und des Herrn Werke verkündigen.
Der Herr züchtigt mich schwer;
aber er gibt mich dem Tode nicht preis.
Tut mir auf die Tore der Gerechtigkeit,
dass ich durch sie einziehe und dem Herrn danke.
Das ist das Tor des Herrn;
die Gerechten werden dort einziehen.
Ich danke dir, dass du mich erhört hast
und hast mir geholfen.
Der Stein, den die Bauleute verworfen haben,
ist zum Eckstein geworden.
Das ist vom Herrn geschehen
und ist ein Wunder vor unsern Augen.
Dies ist der Tag, den der Herr macht;
lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.
O Herr, hilf!
O Herr, lass wohlgelingen!
Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!
Wir segnen euch, die ihr vom Hause des Herrn seid.
Der Herr ist Gott, der uns erleuchtet.
Schmückt das Fest mit Maien bis an die Hörner des Altars!
Du bist mein Gott, und ich danke dir;
mein Gott, ich will dich preisen.
Danket dem Herrn; denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich.
Ehr sei dem Vater ...
Predigttext: Apostelgeschichte 2,1-21
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Gedanken zum Predigttext
Da sitzen sie in einem Haus in Jerusalem – abgeschottet, verbarrikadiert, verschlossen für alles, was sonst noch geschieht oder geschehen könnte. Die Jünger Jesu – nach Christi Himmelfahrt, zum jüdischen Wochenfest.
Mitfeiern? Nein. Dazu fühlen sie sich nicht in der Lage. Sie wissen nicht, was werden soll.
Ihre bisherige Rolle war gewesen, hinter jemandem herzuziehen, von ihm Kraft und Lebendigkeit, Mut und Vertrauen auf morgen zu bekommen.
Aber dieser Jemand war jetzt weg. Tot. Zwar merkwürdig wieder lebendig geworden, auch irgendwie unter ihnen gewesen, aber nun endgültig verschwunden.
Sie sind verunsichert. Sie trauen sich nichts zu. Bleiben lieber als kleine Gruppe zusammen, eingeschworen, auf sich selbst gestellt, so wenigstens ein bisschen stark.
Was bleibt? Zumindest die Erinnerung an die Zeiten, als er noch dabei war, wie schön das war, wie gut es ihnen ging – damals.
Auf andere zugehen? Nein, dazu fühlen sie sich nicht in der Lage. Das könnte im Übrigen auch Ärger bringen, die Erinnerungen an jenen dunklen Freitag sind noch frisch.
Sie wissen: Die Welt kann grausam sein, erst recht für die, die den Mund aufmachen gegen das Unrecht. Und dann wissen sie auch, dass sie schon damals zu denen gehört hatten, die geschwiegen haben. Scham – ein nie loszuwerdendes Gefühl.
Und so passiert nichts. Die Tür bleibt fest verschlossen.
Zum Glück müssen sie dann lernen, dass die entscheidenden Dinge im Leben von außen auf einen zukommen. Das kann auch ein Wind sein, dem selbst verschlossene Türen kein Hindernis sind. Ein Brausen, aber nicht zerstörend, anfachend vielmehr, durchdringend, belebend, wie wärmendes Feuer auf müden Häuptern.
Und dann hält es keinen mehr im engen Raum. Raus in die Welt – zu den Menschen! Den Mund aufmachen, erzählen von dem, was sie selbst erfüllt, alle Hemmungen überwinden, als wäre es nichts.
Mühelos gelingt ihnen, was zuvor unüberwindlich erschien: Sie geben die Rolle der verlassenen Kinder Gottes auf und werden sozusagen erwachsen, aufrechte Verkünder des Wortes Gottes, mutig, weil sie die Kraft Gottes in sich spüren, die sie auf einmal vorantreibt.
Und sie merken: Sie reißen andere mit. Die Botschaft (be)wirkt, was sie sagt: Nichts muss bleiben, wie es war! Veränderung ist möglich. Grenzen können überwunden werden. Menschen verstehen – und verlieren sich, um Gott, andere und auch sich selbst neu zu finden.
"Pfingsten, das liebliche Fest, war gekommen …". (Johann Wolfgang von Goethe, Reinecke Fuchs).
Feiern Sie mit?
Pfarrerin Annegret Liebmann
Wochenlied: Atme in uns, Heiliger Geist (Wwdl+ 105,1-3)
Refrain: Atme in uns, Heiliger Geist, / brenne in uns, Heiliger Geist, / wirke in uns, Heiliger Geist, / Atem Gottes, komm!
1. Komm, du Geist, durchdringe uns. / Komm, du Geist, kehr bei uns ein. / Komm, du Geist, belebe uns, / wir ersehnen dich!
Refrain: Atme in uns, Heiliger Geist, / brenne in uns, Heiliger Geist, / wirke in uns, Heiliger Geist, / Atem Gottes, komm!
2. Komm, du Geist der Heiligkeit, / komm, du Geist der Wahrheit. / Komm, du Geist der Liebe, / wir ersehnen dich!
Refrain: Atme in uns, Heiliger Geist, / brenne in uns, Heiliger Geist, / wirke in uns, Heiliger Geist, / Atem Gottes, komm!
3. Komm, du Geist, mach du uns eins, / komm, du Geist, erfülle uns. / Komm, du Geist und schaff uns neu, / wir ersehnen dich!
Refrain: Atme in uns, Heiliger Geist, / brenne in uns, Heiliger Geist, / wirke in uns, Heiliger Geist, / Atem Gottes, komm!
Text deutsch: Thomas Csanádi und Roger Ibounigg 1985; Melodie: Pierre und Viviane Mugnier. © Éditions de l'Emmanuel 89, Paris
Fürbittengebet (nach velkd.de)
Komm, Heiliger Geist, und schaffe alles neu!
Wir sind in Unruhe.
Komm du mit deiner Weisheit.
Viele sind verunsichert.
Komm du mit deiner Klarheit.
Die Kranken sehnen sich nach Heil.
Komm du mit deiner Stärke.
Die Traurigen verlieren den Mut.
Komm du mit deinem Trost.
Die Mächtigen sind uneins.
Komm du mit deinem Rat.
Die Wissenschaftler und Forscherinnen mühen sich.
Komm du und schenke ihnen Erkenntnis.
Deine Gemeinde sehnt sich danach, zu singen und gemeinsam aufzuatmen.
Komm du und berühre deine Menschen.
Brich mit uns zusammen auf.
Geh mit uns hinaus ins Weite und heile uns.
Komm, wir warten!
Komm, Heiliger Geist, und schaffe alles neu!
Amen.
Vater unser im Himmel …
Lied: Schmückt das Fest mit Maien (EG 135,1.2.5)
1. Schmückt das Fest mit Maien, / lasset Blumen streuen, / zündet Opfer an, / denn der Geist der Gnaden / hat sich eingeladen, / machet ihm die Bahn! / Nehmt ihn ein, so wird sein Schein / euch mit Licht und Heil erfüllen / und den Kummer stillen.
2. Tröster der Betrübten, / Siegel der Geliebten, / Geist voll Rat und Tat, / starker Gottesfinger, / Friedensüberbringer, / Licht auf unserm Pfad: / gib uns Kraft und Lebenssaft, / lass uns deine teuren Gaben / zur Genüge laben.
5. Gib zu allen Dingen / Wollen und Vollbringen, / führ uns ein und aus; / wohn in unsrer Seele, / unser Herz erwähle / dir zum eignen Haus; / wertes Pfand, mach uns bekannt, / wie wir Jesus recht erkennen / und Gott Vater nennen.
Text: Benjamin Schmolck 1715; Melodie: bei Christian Friedrich Witt 1715
Segen
Der Herr segne euch und behüte euch.
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch Frieden.
Amen.
Orgelnachspiel: Oliver Geiger, Präludium F-Dur im barocken Stil
Opferaufruf
Opferzweck für diesen Sonntag: für die eigene Gemeinde.
Wir haben aufgrund geschlossener Kirchen derzeit keine Einnahmen aus Opfern, die wir für unsere vielfältige Arbeit brauchen. Auch sehen wir von betriebsbedingten Kündigungen und Kurzarbeit für unsere Mitarbeiter ab. Falls Sie uns in dieser für alle schwierigen Zeit finanziell unterstützen wollen, dann können Sie gerne eine Überweisung auf unser Konto vornehmen. Entweder für den sonntäglich hier angegebenen Opferzweck oder für eine Aufgabe, die Ihnen ganz besonders am Herzen liegt - die Jugendarbeit, die Seniorenarbeit, für bedürftige Familien, für unser sanierungsbedürftiges Kirchendach oder etwas anderes. Wir danken von Herzen. Wir können auch gerne eine Spendenbescheinigung ausstellen.
IBAN: DE78 6416 3225 0100 1830 00, BIC: GENODES1VHZ bei der Volksbank Hohenzollern.